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Literatur
Die globale Rechte tarnt sich internationalistisch, multikulturell, ökologisch und antifaschistisch
Biofaschismus statt Führerfaschismus
Von Rudolph Bauer
"Als leidenschaftlicher Kritiker und fulminanter Analytiker der gesellschaftlichen Verhältnisse unter dem Diktat des Corona-Hygiene-Regimes und einer kriegerischen, gegen das russische Volk gerichteten Politik der Kriegshetze, der Waffenlieferungen und so genannter Sanktionen, deren Folgen gleichermaßen auch gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung gerichtet sind." Das schreibt Rudolph Bauer im Vorwort zum Buch "Metamorphose / Metamorphosis" von Christof Wackernagel, das zweisprachig, auf Deutsch und auf Englisch, erschienen ist. Die NRhZ veröffentlicht Bauers Einleitung, um ihre Leser auf die Neuerscheinung der äußerst lesenswerten Streitschrift Wackernagels hinzuweisen.
Der Autor – eine Verkörperung bundesdeutscher Widerstandsgeschichte
Christof Wackernagel, Jahrgang 1951, ist Schriftsteller und Schauspieler, deutscher Autor von Büchern und Dramen. Er malt. Als 1977 untergetauchtes Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) wurde er 1979/80 zu 15 Jahren Haft verurteilt. Da er sich gegen seine Festnahme durch die Polizei mit der Waffe zur Wehr setzte, wurde er angeklagt wegen Mordversuchs und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Für seine 1987 erfolgte Freilassung trat als prominenter Fürsprecher Claus Peymann ein, damals Intendant am Bochumer Schauspielhaus.
Wackernagel verkörpert durch sein aktives politisches Engagement einen wesentlichen Teil der bundesrepublikanischen Widerstandsgeschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Erneut meldet er sich auch gegenwärtig zu Wort: als leidenschaftlicher Kritiker und fulminanter Analytiker der gesellschaftlichen Verhältnisse unter dem Diktat des Corona-Hygiene-Regimes und einer kriegerischen, gegen das russische Volk gerichteten Politik der Kriegshetze, der Waffenlieferungen und so genannter Sanktionen, deren Folgen gleichermaßen auch gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung gerichtet sind.
Gegen die Repräsentanten der herrschenden Klasse mit NS-Vergangenheit
Mit Christof Wackernagels Denkschrift „Verwandlung“ („Metamorphose / Metamorphosis“) meldet sich ein „Überlebender“ und Zeitgenosse zu Wort, dessen streitbarer Impetus heute ebenso, wenn nicht sogar weitaus mehr gefordert ist, als es zur Zeit des „Deutschen Herbstes“ 1977 der Fall war. Damals wurde den ultimativen Forderungen der RAF zur Freilassung von Hanns Martin Schleyer nicht entsprochen. Die RAF hatte ihn – wie auch die Lufthansa-Maschine „Landshut“ – entführt, um die Entlassung ihrer, in der Stammheimer Isolationshaft festgesetzten und später ermordeten Gesinnungsgenossen zu erzwingen. (Das offizielle Narrativ behauptet den Selbstmord der Inhaftierten.)
Hanns Martin Schleyer war Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Nicht nur in dieser Eigenschaft war er aus Sicht der RAF ein Repräsentant der herrschenden Klasse, sondern auch als ehemaliger SS-Untersturmführer im „Dritten Reich“. Schleyer war, wie viele andere Figuren des westdeutsch-bundesrepublikanischen Establishments, Anhänger und Nutznießer des NS-Regimes.
Die Rote Armee Fraktion war hervorgegangen aus dem Umfeld der westdeutschen (und internationalen) Studentenbewegung, ferner aus der Außerparlamentarischen Opposition (APO), die sich gegen die 1968 verabschiedeten Notstandsgesetze engagiert hatte. Ihre Aktivistinnen und Aktivisten kämpften gegen die klammheimliche Wiederkehr nationalsozialistischer Funktionsträger im autoritären Herrschaftsgewand der parlamentarisch-repräsentativen Demokratie.
Vor dem Hintergrund der politischen Biografie des damals rund 30-Jährigen ist der heute rund 70-jährige Christof Wackernagel auf nachhaltige und besondere Weise sensibilisiert für die subtile Wahrnehmung gesamtgesellschaftlicher Prozesse und politischer (Rück-)Entwicklungen. Ihm verdanken wir mit der vorliegenden Streitschrift eine Publikation von höchster Brisanz und Schärfe. Aus Wackernagels Memorandum spricht die Klarheit der kritischen Vernunft ebenso wie das leidenschaftliche Pathos des klugen und seinen Grundüberzeugungen treu gebliebenen antiautoritären Rebellen.
Streitschrift in der Auseinandersetzung mit dem inter-nationalistischen Biofaschismus
Der Band umfasst drei Kapitel. Erstes Kapitel: „Die Verwandlung“ – ein Essay über die Metamorphose der Ideologie und der Methoden des klassischen Führerfaschismus nationalsozialistisch-rassistischer Prägung hin zu einem inter-nationalistischen Biofaschismus. Wackernagel beschreibt anschaulich und sehr treffend die Corona-panische Umwertung aller Werte im Sinne Friedrich Nietzsches. Die NS-Volksgemeinschaft mutierte zur inter-nationalistischen Gesundheits- oder Hygienegemeinschaft. Die verbale Abgrenzung gegen rechts dient vor allem als Feigenblatt, das die neue Diktatur des antihumanistischen Biofaschismus verdeckt, aber auch dazu dient, deren Kritiker als „rechtsaffin“ zu denunzieren.
Wackernagel schreibt: „Die Kompassnadel der Werteorientierung offenbart ihr wahres Magnetfeld: Solidarität heißt Kranke allein zu lassen, Verantwortung heißt die nächste Generation mit Entzug sozialer Erfahrung zu traumatisieren, und soziales Verhalten heißt Krieg gegen sich selbst zu führen. Der Biofaschismus besetzt keine fremden Länder, er besetzt Moral.“ Der „Great Reset“ des Transhumanisten Klaus Schwab und seines World Economic Forum’s sei ein Zeichen für die „Rückkehr zum 1000-jährigen Reich auf höherer Ebene: reine Naturgesetzlichkeit, aus der sich zwingend nicht verhandelbare Praxismaximen ableiten“.
Das zweite Kapitel ist mit „Abspritzen statt vergasen“ überschrieben. Wie aus dem Titel erkennbar, wird die Verabreichung der injizierten Spike-Proteine mit einem „privatisierten“ Völkermord verglichen. In der als Pandemie getarnten „Fixerdiktatur“ gehe es um die „Beherrschung der Seelen“. Die spirituelle Dimension menschlicher Existenz soll ausgelöscht werden, um die Menschheit maschinenreif zu machen sowie um sowohl Kreativität als auch den kritischen Verstand den Rastern der Künstlichen Intelligenz zu unterwerfen.
Heute würden nicht Denkverbote erlassen, wie im Dritten Reich, sondern die Selbstzensur erfolgt über „Floskelkotaus“, die penetrant und auf rituelle Weise wiederholen, „wie gefährlich Stadtguerilleros, Viren oder Russen sind – und schon ist man Teil des Spiels geworden“. „Nach dem Tod der Phantasie bleibt Künstliche Intelligenz. … Soziale Distanz ist ein Grundbegriff aus dem Wörterbuch des Biofaschismus.“
Wackernagels Text fasziniert durch kluge Beobachtungen sowie mittels stilistischer Geistesblitze, die eine intellektuelle Brandmauer errichten gegen die biofaschistische Abtötung der Phantasie und die inter-nationalsozialistische Versklavung des Denkens. Als Leser des packenden Textes vermag ich mir lebhaft vorzustellen, wie der Schauspieler Wackernagel seine Überzeugungen im wütenden Stakkato als ein überzeugendes Plädoyer für den Widerstand rezitiert: „Der Biofaschismus führt Krieg gegen die Sinnlichkeit: er skalpiert die Gesichter der Menschen und begräbt sie unter Masken.“
So formuliert es der Autor im dritten Kapitel mit der Überschrift „Von außen nach innen“. Damit ist gemeint, dass der Biofaschismus „den Objekten seiner Herrschaft seinen Willen nicht mit von außen kommender Gewalt auf(-zwingt), er programmiert ihr Inneres um, er will nicht den Körper beherrschen, sondern die Seele. Er isoliert die Menschen innerlich voneinander … Der Biofaschismus erzeugt eine Freiwilligenarmee; seine Soldaten führen keine Befehle von außen aus, sondern Befehle von innen: dadurch bleibt er unsichtbar.“
Gegen die Diktatur des Profits, für den Himmel auf Erden
Wackernagels wuchtige Analyse bleibt nicht den oberflächlichen Erscheinungen verhaftet. Diese lenken die medienhörigen Menschen mittels Virenpanik und Kriegsgeheul ab vom Wesentlichen und Entscheidenden. Dem Autor ist klar, dass der Faschismus „das Werkzeug der im Unbewussten der Menschen verankerten Diktatur des Profits (ist)“. Gegen die „Diktatur des Profits“, den fruchtbaren Nährboden des Biofaschismus, setzt Wackernagels Manifest das Wissen vom „Paradies auf Erden“:
„Da die materiellen und ideellen Voraussetzungen zur Auflösung des Profitdenkens, also zur Schaffung des Himmels auf Erden, spätestens seit der Jahrtausendwende gegeben sind“, so Christof Wackernagel, „ist es für die Diktatur des Profits zwingend geboten, die Hölle auf Erden weltweit und hundertprozentig zu installieren, wenn sie ihr Überleben garantieren will“.
Am Schluss seiner Streitschrift weist Wackernagel das Ansinnen zurück, die von ihm genannten Fakten belegen zu müssen. Zu Recht, denn „alle genannten Tatsachen, vor allem die mörderischen Folgen des Spritzenterrorismus, sind so bekannt wie evident“. Es sei nicht die Aufgabe des Autors, „selbst verschuldetem Informationsmangel Abhilfe zu leisten oder gar die Nichterfüllung der Informationspflicht der Massenmedien auszugleichen.“ Aufgabe seines Textes sei es ausschließlich und „allein, dem diesen Tatsachen geschilderten Zustand einen Namen zu geben: Biofaschismus als Instrument der Diktatur des Profits“.
Wer sich die Erkenntnis dieses Zusammenhangs als ‚verschwörungstheoretisch‘ verbietet, dem- oder derjenigen entgegnet Wackernagel treffend mit der Erkenntnis eines Macchiavelli: „Totale staatliche Kontrolle und Fremdbestimmung der Einzelnen ist keine Verschwörung, sondern schon immer immanente Struktur des Machtwahns.“
Für mich als Sozial- und Politikwissenschaftler stellt das Pamphlet von Christof Wackernagel den überzeugenden Versuch dar aufzuzeigen, dass es sich beim inter-nationalsozialistischen Biofaschismus um eine veränderte Form des klassischen Führerfaschismus handelt – um einen Krypto-Faschismus, der seinen wahren Kern tarnt, indem er sich gegen den überlieferten und verkommenen Retrofaschismus positioniert und dabei den Eindruck erweckt, demokratisch und antifaschistisch zu sein. Indem er sich – wie schon Umberto Eco mahnend prophezeite – internationalistisch, multikulturell, ökologisch, individualistisch, hygienisch und divers verkleidet, ist der wahre Kern des Biofaschismus für die meisten Menschen nur schwer erkenn- und durchschaubar.
Den mörderischen Mummenschanz der Virologen, Ärzte, Politiker und Bürokraten im Verbund mit dem Pharmazeutisch- und dem Militärisch-Industriellen Komplex aufdecken zu helfen, ist das große Verdienst des Aufklärers Christof Wackernagel und seiner mutigen Streitschrift. Nicht zu Unrecht wurde er 1992 mit dem „Preis für aufrechte Literatur“ ausgezeichnet.
Christof Wackernagel: Metamorphose – Vom Führer- zum Biofaschismus / Metamorphosis – From Führer-Fascism to Bio-Fascism
Englische Übersetzung: Milena Rampoldi. Veröffentlicht von ProMosaik LAPH in Zusammenarbeit mit The Glocal Workshop 2022, ISBN 978-3-7565-3780-8, 10,99 Euro
Online-Flyer Nr. 800 vom 02.11.2022
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Die globale Rechte tarnt sich internationalistisch, multikulturell, ökologisch und antifaschistisch
Biofaschismus statt Führerfaschismus
Von Rudolph Bauer
"Als leidenschaftlicher Kritiker und fulminanter Analytiker der gesellschaftlichen Verhältnisse unter dem Diktat des Corona-Hygiene-Regimes und einer kriegerischen, gegen das russische Volk gerichteten Politik der Kriegshetze, der Waffenlieferungen und so genannter Sanktionen, deren Folgen gleichermaßen auch gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung gerichtet sind." Das schreibt Rudolph Bauer im Vorwort zum Buch "Metamorphose / Metamorphosis" von Christof Wackernagel, das zweisprachig, auf Deutsch und auf Englisch, erschienen ist. Die NRhZ veröffentlicht Bauers Einleitung, um ihre Leser auf die Neuerscheinung der äußerst lesenswerten Streitschrift Wackernagels hinzuweisen.
Der Autor – eine Verkörperung bundesdeutscher Widerstandsgeschichte
Christof Wackernagel, Jahrgang 1951, ist Schriftsteller und Schauspieler, deutscher Autor von Büchern und Dramen. Er malt. Als 1977 untergetauchtes Mitglied der Roten Armee Fraktion (RAF) wurde er 1979/80 zu 15 Jahren Haft verurteilt. Da er sich gegen seine Festnahme durch die Polizei mit der Waffe zur Wehr setzte, wurde er angeklagt wegen Mordversuchs und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Für seine 1987 erfolgte Freilassung trat als prominenter Fürsprecher Claus Peymann ein, damals Intendant am Bochumer Schauspielhaus.
Wackernagel verkörpert durch sein aktives politisches Engagement einen wesentlichen Teil der bundesrepublikanischen Widerstandsgeschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Erneut meldet er sich auch gegenwärtig zu Wort: als leidenschaftlicher Kritiker und fulminanter Analytiker der gesellschaftlichen Verhältnisse unter dem Diktat des Corona-Hygiene-Regimes und einer kriegerischen, gegen das russische Volk gerichteten Politik der Kriegshetze, der Waffenlieferungen und so genannter Sanktionen, deren Folgen gleichermaßen auch gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung gerichtet sind.
Gegen die Repräsentanten der herrschenden Klasse mit NS-Vergangenheit
Mit Christof Wackernagels Denkschrift „Verwandlung“ („Metamorphose / Metamorphosis“) meldet sich ein „Überlebender“ und Zeitgenosse zu Wort, dessen streitbarer Impetus heute ebenso, wenn nicht sogar weitaus mehr gefordert ist, als es zur Zeit des „Deutschen Herbstes“ 1977 der Fall war. Damals wurde den ultimativen Forderungen der RAF zur Freilassung von Hanns Martin Schleyer nicht entsprochen. Die RAF hatte ihn – wie auch die Lufthansa-Maschine „Landshut“ – entführt, um die Entlassung ihrer, in der Stammheimer Isolationshaft festgesetzten und später ermordeten Gesinnungsgenossen zu erzwingen. (Das offizielle Narrativ behauptet den Selbstmord der Inhaftierten.)
Hanns Martin Schleyer war Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Nicht nur in dieser Eigenschaft war er aus Sicht der RAF ein Repräsentant der herrschenden Klasse, sondern auch als ehemaliger SS-Untersturmführer im „Dritten Reich“. Schleyer war, wie viele andere Figuren des westdeutsch-bundesrepublikanischen Establishments, Anhänger und Nutznießer des NS-Regimes.
Die Rote Armee Fraktion war hervorgegangen aus dem Umfeld der westdeutschen (und internationalen) Studentenbewegung, ferner aus der Außerparlamentarischen Opposition (APO), die sich gegen die 1968 verabschiedeten Notstandsgesetze engagiert hatte. Ihre Aktivistinnen und Aktivisten kämpften gegen die klammheimliche Wiederkehr nationalsozialistischer Funktionsträger im autoritären Herrschaftsgewand der parlamentarisch-repräsentativen Demokratie.
Vor dem Hintergrund der politischen Biografie des damals rund 30-Jährigen ist der heute rund 70-jährige Christof Wackernagel auf nachhaltige und besondere Weise sensibilisiert für die subtile Wahrnehmung gesamtgesellschaftlicher Prozesse und politischer (Rück-)Entwicklungen. Ihm verdanken wir mit der vorliegenden Streitschrift eine Publikation von höchster Brisanz und Schärfe. Aus Wackernagels Memorandum spricht die Klarheit der kritischen Vernunft ebenso wie das leidenschaftliche Pathos des klugen und seinen Grundüberzeugungen treu gebliebenen antiautoritären Rebellen.
Streitschrift in der Auseinandersetzung mit dem inter-nationalistischen Biofaschismus
Der Band umfasst drei Kapitel. Erstes Kapitel: „Die Verwandlung“ – ein Essay über die Metamorphose der Ideologie und der Methoden des klassischen Führerfaschismus nationalsozialistisch-rassistischer Prägung hin zu einem inter-nationalistischen Biofaschismus. Wackernagel beschreibt anschaulich und sehr treffend die Corona-panische Umwertung aller Werte im Sinne Friedrich Nietzsches. Die NS-Volksgemeinschaft mutierte zur inter-nationalistischen Gesundheits- oder Hygienegemeinschaft. Die verbale Abgrenzung gegen rechts dient vor allem als Feigenblatt, das die neue Diktatur des antihumanistischen Biofaschismus verdeckt, aber auch dazu dient, deren Kritiker als „rechtsaffin“ zu denunzieren.
Wackernagel schreibt: „Die Kompassnadel der Werteorientierung offenbart ihr wahres Magnetfeld: Solidarität heißt Kranke allein zu lassen, Verantwortung heißt die nächste Generation mit Entzug sozialer Erfahrung zu traumatisieren, und soziales Verhalten heißt Krieg gegen sich selbst zu führen. Der Biofaschismus besetzt keine fremden Länder, er besetzt Moral.“ Der „Great Reset“ des Transhumanisten Klaus Schwab und seines World Economic Forum’s sei ein Zeichen für die „Rückkehr zum 1000-jährigen Reich auf höherer Ebene: reine Naturgesetzlichkeit, aus der sich zwingend nicht verhandelbare Praxismaximen ableiten“.
Das zweite Kapitel ist mit „Abspritzen statt vergasen“ überschrieben. Wie aus dem Titel erkennbar, wird die Verabreichung der injizierten Spike-Proteine mit einem „privatisierten“ Völkermord verglichen. In der als Pandemie getarnten „Fixerdiktatur“ gehe es um die „Beherrschung der Seelen“. Die spirituelle Dimension menschlicher Existenz soll ausgelöscht werden, um die Menschheit maschinenreif zu machen sowie um sowohl Kreativität als auch den kritischen Verstand den Rastern der Künstlichen Intelligenz zu unterwerfen.
Heute würden nicht Denkverbote erlassen, wie im Dritten Reich, sondern die Selbstzensur erfolgt über „Floskelkotaus“, die penetrant und auf rituelle Weise wiederholen, „wie gefährlich Stadtguerilleros, Viren oder Russen sind – und schon ist man Teil des Spiels geworden“. „Nach dem Tod der Phantasie bleibt Künstliche Intelligenz. … Soziale Distanz ist ein Grundbegriff aus dem Wörterbuch des Biofaschismus.“
Wackernagels Text fasziniert durch kluge Beobachtungen sowie mittels stilistischer Geistesblitze, die eine intellektuelle Brandmauer errichten gegen die biofaschistische Abtötung der Phantasie und die inter-nationalsozialistische Versklavung des Denkens. Als Leser des packenden Textes vermag ich mir lebhaft vorzustellen, wie der Schauspieler Wackernagel seine Überzeugungen im wütenden Stakkato als ein überzeugendes Plädoyer für den Widerstand rezitiert: „Der Biofaschismus führt Krieg gegen die Sinnlichkeit: er skalpiert die Gesichter der Menschen und begräbt sie unter Masken.“
So formuliert es der Autor im dritten Kapitel mit der Überschrift „Von außen nach innen“. Damit ist gemeint, dass der Biofaschismus „den Objekten seiner Herrschaft seinen Willen nicht mit von außen kommender Gewalt auf(-zwingt), er programmiert ihr Inneres um, er will nicht den Körper beherrschen, sondern die Seele. Er isoliert die Menschen innerlich voneinander … Der Biofaschismus erzeugt eine Freiwilligenarmee; seine Soldaten führen keine Befehle von außen aus, sondern Befehle von innen: dadurch bleibt er unsichtbar.“
Gegen die Diktatur des Profits, für den Himmel auf Erden
Wackernagels wuchtige Analyse bleibt nicht den oberflächlichen Erscheinungen verhaftet. Diese lenken die medienhörigen Menschen mittels Virenpanik und Kriegsgeheul ab vom Wesentlichen und Entscheidenden. Dem Autor ist klar, dass der Faschismus „das Werkzeug der im Unbewussten der Menschen verankerten Diktatur des Profits (ist)“. Gegen die „Diktatur des Profits“, den fruchtbaren Nährboden des Biofaschismus, setzt Wackernagels Manifest das Wissen vom „Paradies auf Erden“:
„Da die materiellen und ideellen Voraussetzungen zur Auflösung des Profitdenkens, also zur Schaffung des Himmels auf Erden, spätestens seit der Jahrtausendwende gegeben sind“, so Christof Wackernagel, „ist es für die Diktatur des Profits zwingend geboten, die Hölle auf Erden weltweit und hundertprozentig zu installieren, wenn sie ihr Überleben garantieren will“.
Am Schluss seiner Streitschrift weist Wackernagel das Ansinnen zurück, die von ihm genannten Fakten belegen zu müssen. Zu Recht, denn „alle genannten Tatsachen, vor allem die mörderischen Folgen des Spritzenterrorismus, sind so bekannt wie evident“. Es sei nicht die Aufgabe des Autors, „selbst verschuldetem Informationsmangel Abhilfe zu leisten oder gar die Nichterfüllung der Informationspflicht der Massenmedien auszugleichen.“ Aufgabe seines Textes sei es ausschließlich und „allein, dem diesen Tatsachen geschilderten Zustand einen Namen zu geben: Biofaschismus als Instrument der Diktatur des Profits“.
Wer sich die Erkenntnis dieses Zusammenhangs als ‚verschwörungstheoretisch‘ verbietet, dem- oder derjenigen entgegnet Wackernagel treffend mit der Erkenntnis eines Macchiavelli: „Totale staatliche Kontrolle und Fremdbestimmung der Einzelnen ist keine Verschwörung, sondern schon immer immanente Struktur des Machtwahns.“
Für mich als Sozial- und Politikwissenschaftler stellt das Pamphlet von Christof Wackernagel den überzeugenden Versuch dar aufzuzeigen, dass es sich beim inter-nationalsozialistischen Biofaschismus um eine veränderte Form des klassischen Führerfaschismus handelt – um einen Krypto-Faschismus, der seinen wahren Kern tarnt, indem er sich gegen den überlieferten und verkommenen Retrofaschismus positioniert und dabei den Eindruck erweckt, demokratisch und antifaschistisch zu sein. Indem er sich – wie schon Umberto Eco mahnend prophezeite – internationalistisch, multikulturell, ökologisch, individualistisch, hygienisch und divers verkleidet, ist der wahre Kern des Biofaschismus für die meisten Menschen nur schwer erkenn- und durchschaubar.
Den mörderischen Mummenschanz der Virologen, Ärzte, Politiker und Bürokraten im Verbund mit dem Pharmazeutisch- und dem Militärisch-Industriellen Komplex aufdecken zu helfen, ist das große Verdienst des Aufklärers Christof Wackernagel und seiner mutigen Streitschrift. Nicht zu Unrecht wurde er 1992 mit dem „Preis für aufrechte Literatur“ ausgezeichnet.
Christof Wackernagel: Metamorphose – Vom Führer- zum Biofaschismus / Metamorphosis – From Führer-Fascism to Bio-Fascism
Englische Übersetzung: Milena Rampoldi. Veröffentlicht von ProMosaik LAPH in Zusammenarbeit mit The Glocal Workshop 2022, ISBN 978-3-7565-3780-8, 10,99 Euro
Online-Flyer Nr. 800 vom 02.11.2022
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