SUCHE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Druckversion
Literatur
Ein Blick nach vorne
Winds of Change
Von Artur Rümmler
Er trinkt einen Schluck, knallt den Becher auf den Tisch und sinniert. Eigentlich gar nicht so schlecht, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich dieses Gebräu noch wochenlang trinken muss... Er fingert eine Scheibe Brot aus einer Dose, drückt Butter aus einer Tube und schmiert sie aufs Brot. Einer anderen Tube entnimmt er Wurst, verteilt sie auf der Brotscheibe, beißt gierig hinein und kaut mit Genuss. Er lacht. Königliches Frühstück! Beim Militär gibt‘s halt wohlschmeckende Sachen. Die Jungs haben mich gut versorgt. Sein Gesicht wird ernst. Aber damit hatten wir nicht gerechnet, dass wir das Militär einsetzen mussten, wir hatten die Menschheit doch gut im Griff, da war nichts mit, er singt: Völker hört die Signale! Er lacht. Schwachsinniges Lied. Den Völkern waren Ohren und Hirn verklebt, unsere Medien hatten ganze Arbeit geleistet, und der Rest war staatliche Kontrolle. Goldene Zeit! Uns gehörte schon fast der ganze Globus!
Er verschlingt eine mit Käse belegte Brotscheibe und trinkt den Becher leer. Doch dann wurde der Pöbel plötzlich unruhig, sie kamen wie die Würmer aus ihren Löchern, mal im Süden, mal im Osten, auch der Westen, am stärksten eingeschworen, quasi unsere Hochburg, wurde davon angesteckt, und es war klar, dass das Militär das Problem lösen musste. Aber keiner konnte ahnen, dass es noch schlimmer kommen würde. Er will eine leere Tube in den Müllschlucker an der Wand werfen, stoppt aber ab. Halt, du Dummkopf! Keinen Hinweis auf deine Anwesenheit hinterlassen! Er öffnet die Tür zu einem kleinen Nebenzimmer und schnuppert. Wow, die reinste Müllhalde, die Säcke riechen bestialisch. Er schleudert die Tube ins Nebenzimmer, schließt die Tür mit festem Ruck, wirft sich wieder in den Sessel, zündet sich eine Zigarette an und blickt dem aufsteigenden Rauch nach.
Von dem Müllproblem hatten die mir nichts gesagt, aber die Wohnung angepriesen, sie sei supergeheim, architektonisch so versteckt, dass niemand sie entdecken kann, alle Pläne und Dateien seien vernichtet und alle beteiligten Arbeitskräfte inzwischen aus dem Leben befördert worden. Perfektes Management. Großes Kompliment für die transatlantische Kooperation! Er drückt den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus, schüttelt den Kopf. Aber jetzt sitze ich hier fest. Wie soll das weiter gehn? Er holt ein Handy aus der Jackentasche, fingert nervös daran herum und legt es unsanft auf den Tisch.
Immer noch nichts! Keine Information! Wie sieht es wohl da draußen aus? Das Letzte, was ich noch mitbekam, war die Meldung von den Sonnenwinden, elektromagnetische Stürme, die man so extrem nicht erwartet hatte. Danach alles unbrauchbar, Handy, Laptop, TV, Radio. Vielleicht auf dem ganzen Planeten. Und natürlich auch die intelligenten Waffensysteme. Alles Schrott. Und die zentrale globale Kontrolle? Fehlanzeige. Eine absolute Tragödie! Wo wir doch schon so weit gekommen waren mit unserer Weltregierung der Eliten. Vielleicht ist schon morgen dieser Spuk vorbei. Aber diese Unwissenheit! Wo bleiben meine sonst so allmächtigen Freunde vom WEF und den Foundations? Waren wir nicht gut vernetzt? Waren wir nicht dicke Freunde? Warum finden sie keinen Weg, mich zu informieren?
Mister Außenminister, sagte das Großmaul vom State Department, gehen Sie in diese Wohnung, dort sind Sie sicher, wir kümmern uns dann um Sie. Leere Versprechung! Jetzt klebe ich hier fest, ohne Ahnung, wie‘s weitergeht. Trau keinem US-Minister! Scheißkerle! War schon verdächtig, als sie plötzlich mit den Russen verhandelten. Er versetzt dem Tisch einen Fußtritt. Plötzlich draußen laute Geräusche. Ohren betäubender Knall. Eine Staubwolke wabert durch den Raum. In der Wand klafft eine Lücke von der Größe einer Tür. Er reißt eine Schublade auf, holt eine Smith&Wesson heraus, zielt auf den Kämpfer in der Wandlücke, vergisst aber zu entsichern. Bevor er das nachholen kann, ist der Kämpfer schon bei ihm, schlägt ihm die Waffe aus der Hand und verkündet streng: Sie sind verhaftet. Sie haben Teile der Weltbevölkerung ausgelöscht. Sie kommen vor das Neue Gericht der Nationen!
Online-Flyer Nr. 808 vom 17.03.2023
Druckversion
Literatur
Ein Blick nach vorne
Winds of Change
Von Artur Rümmler
Er trinkt einen Schluck, knallt den Becher auf den Tisch und sinniert. Eigentlich gar nicht so schlecht, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich dieses Gebräu noch wochenlang trinken muss... Er fingert eine Scheibe Brot aus einer Dose, drückt Butter aus einer Tube und schmiert sie aufs Brot. Einer anderen Tube entnimmt er Wurst, verteilt sie auf der Brotscheibe, beißt gierig hinein und kaut mit Genuss. Er lacht. Königliches Frühstück! Beim Militär gibt‘s halt wohlschmeckende Sachen. Die Jungs haben mich gut versorgt. Sein Gesicht wird ernst. Aber damit hatten wir nicht gerechnet, dass wir das Militär einsetzen mussten, wir hatten die Menschheit doch gut im Griff, da war nichts mit, er singt: Völker hört die Signale! Er lacht. Schwachsinniges Lied. Den Völkern waren Ohren und Hirn verklebt, unsere Medien hatten ganze Arbeit geleistet, und der Rest war staatliche Kontrolle. Goldene Zeit! Uns gehörte schon fast der ganze Globus!
Er verschlingt eine mit Käse belegte Brotscheibe und trinkt den Becher leer. Doch dann wurde der Pöbel plötzlich unruhig, sie kamen wie die Würmer aus ihren Löchern, mal im Süden, mal im Osten, auch der Westen, am stärksten eingeschworen, quasi unsere Hochburg, wurde davon angesteckt, und es war klar, dass das Militär das Problem lösen musste. Aber keiner konnte ahnen, dass es noch schlimmer kommen würde. Er will eine leere Tube in den Müllschlucker an der Wand werfen, stoppt aber ab. Halt, du Dummkopf! Keinen Hinweis auf deine Anwesenheit hinterlassen! Er öffnet die Tür zu einem kleinen Nebenzimmer und schnuppert. Wow, die reinste Müllhalde, die Säcke riechen bestialisch. Er schleudert die Tube ins Nebenzimmer, schließt die Tür mit festem Ruck, wirft sich wieder in den Sessel, zündet sich eine Zigarette an und blickt dem aufsteigenden Rauch nach.
Von dem Müllproblem hatten die mir nichts gesagt, aber die Wohnung angepriesen, sie sei supergeheim, architektonisch so versteckt, dass niemand sie entdecken kann, alle Pläne und Dateien seien vernichtet und alle beteiligten Arbeitskräfte inzwischen aus dem Leben befördert worden. Perfektes Management. Großes Kompliment für die transatlantische Kooperation! Er drückt den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus, schüttelt den Kopf. Aber jetzt sitze ich hier fest. Wie soll das weiter gehn? Er holt ein Handy aus der Jackentasche, fingert nervös daran herum und legt es unsanft auf den Tisch.
Immer noch nichts! Keine Information! Wie sieht es wohl da draußen aus? Das Letzte, was ich noch mitbekam, war die Meldung von den Sonnenwinden, elektromagnetische Stürme, die man so extrem nicht erwartet hatte. Danach alles unbrauchbar, Handy, Laptop, TV, Radio. Vielleicht auf dem ganzen Planeten. Und natürlich auch die intelligenten Waffensysteme. Alles Schrott. Und die zentrale globale Kontrolle? Fehlanzeige. Eine absolute Tragödie! Wo wir doch schon so weit gekommen waren mit unserer Weltregierung der Eliten. Vielleicht ist schon morgen dieser Spuk vorbei. Aber diese Unwissenheit! Wo bleiben meine sonst so allmächtigen Freunde vom WEF und den Foundations? Waren wir nicht gut vernetzt? Waren wir nicht dicke Freunde? Warum finden sie keinen Weg, mich zu informieren?
Mister Außenminister, sagte das Großmaul vom State Department, gehen Sie in diese Wohnung, dort sind Sie sicher, wir kümmern uns dann um Sie. Leere Versprechung! Jetzt klebe ich hier fest, ohne Ahnung, wie‘s weitergeht. Trau keinem US-Minister! Scheißkerle! War schon verdächtig, als sie plötzlich mit den Russen verhandelten. Er versetzt dem Tisch einen Fußtritt. Plötzlich draußen laute Geräusche. Ohren betäubender Knall. Eine Staubwolke wabert durch den Raum. In der Wand klafft eine Lücke von der Größe einer Tür. Er reißt eine Schublade auf, holt eine Smith&Wesson heraus, zielt auf den Kämpfer in der Wandlücke, vergisst aber zu entsichern. Bevor er das nachholen kann, ist der Kämpfer schon bei ihm, schlägt ihm die Waffe aus der Hand und verkündet streng: Sie sind verhaftet. Sie haben Teile der Weltbevölkerung ausgelöscht. Sie kommen vor das Neue Gericht der Nationen!
Online-Flyer Nr. 808 vom 17.03.2023
Druckversion
NEWS
KÖLNER KLAGEMAUER
FOTOGALERIE