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Aktueller Online-Flyer vom 21. November 2024  

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Aktuelles
Mitteilung vom 12.08.2024
Freidenker NRW am 7. September in Stukenbrock
Von Landesverband Nordrhein-Westfalen im Deutschen Freidenker-Verband

Der 7. September 2024 in Stukenbrock steht wie seit vielen Jahren im Zeichen der Opfer des Zweiten Weltkriegs – besonders derer der Sowjetunion. Im Aufruf des Arbeitskreises ‘Blumen für Stukenbrock’ heißt es: „Auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof liegen 65.000 in deutscher Gefangenschaft zu Tode gequälte Kriegsgefangene, darunter zigtausende Russen und Ukrainer. Sie alle haben ihr junges Leben für die Befreiung ihrer Völker und auch für unsere Freiheit eingesetzt!“ Diese und all die weiteren Opfer müssen uns Mahnung sein, für Frieden einzutreten und die zum Führen von Kriegen geschaffenen Feindbilder zu ächten. Das gilt speziell für die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen wie den Völkermord Israels an der palästinensischen Bevölkerung und den in der Ukraine geführten Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen im Deutschen Freidenker-Verband wird sich deshalb an der Kranzniederlegung am 7. September 2024 beteiligen, die um 15 Uhr auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof beginnt.

Im Aufruf des Arbeitskreises ‘Blumen für Stukenbrock’ heißt es dann: „Den Völkern der damaligen Sowjetunion brachte dieser von Deutschland begonnene brutale Angriffskrieg unermessliches Leid und 27 Millionen Tote. Das darf niemals vergessen werden, wenn über Frieden und Sicherheit gesprochen wird. Wir Deutschen haben die Sicherheitsinteressen der Menschen in Russland und in all den anderen Ländern, die Opfer der deutschen Großmachtpolitik wurden, zu respektieren.“ Damit verbindet sich die Frage, wer die Profiteure von Kriegen sind – heute und damals. Ergänzen lässt sich in dieser Hinsicht, dass es der Mittelsmann zwischen deutschem und angloamerikanischem Kapital, Kurt Freiherr von Schröder, war, der im Januar 1933 die Machtergreifung Hitlers eingefädelt hat, und dass es die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel mit einem US-Banker an der Spitze war, über die die Finanzierung der Kriegsmaschinerie der Nazis lief.

Die NRW-Freidenker verneigen sich vor den Opfern und fordern: NATO raus aus Deutschland! Deutschland raus aus der NATO! Freundschaft mit Russland und China! Keine weitere Kriegstreiberei – insbesondere der Bundesregierung! Friedensverhandlungen sind das Gebot der Stunde!


Hier als PDF
https://www.nordrhein-westfalen.freidenker.org/wp-freidenker-nrw/wp-content/uploads/2024-09-07-freidenker-nrw-zu-stukenbrock-v02.pdf

Website des Arbeitskreises ‘Blumen für Stukenbrock’:
https://www.blumen-fuer-stukenbrock.eu/


Anmerkung der NRhZ-Redaktion:

Was friedensbewegte Menschen zum Nachdenken bringt, ist der erste Satz im Aufruf des Arbeitskreises ‘Blumen für Stukenbrock’. Der lautet: „Gegenwärtig bedrohen die völkerrechtswidrigen Kriege in der Ukraine und in Gaza den Frieden in der Welt.“ Es stellt sich die Frage: Sind damit der in der Ukraine geführte Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland und der Völkermord Israels an der palästinensischen Bevölkerung gemeint? Bedauerlicherweise ist nicht auszuschließen, dass der Satz aus dem Aufruf anders zu verstehen ist. Das lässt sich erschließen durch Ausführungen aus einer Erklärung vom 25. Februar 2022, die auch 2023 nochmals aufgegriffen worden sind. Dort heißt es: „Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Wir verurteilen diese völkerrechtswidrigen Kriegshandlungen Russlands in aller Entschiedenheit. Die Mitschuld der USA und der NATO an der seit Wochen zugespitzten Krise rechtfertigt nicht diese Aggression Russlands.“ Was Gaza betrifft, bleibt unklar, ob die Initiatoren das menschenverachtende Vorgehen des Staates Israel mit Massakern und Vertreibung seit dessen Gründung im Jahr 1948 im Blick haben, das aktuell im Massenmord in Gaza gipfelt. Damit zeigt sich: auch in der Friedensbewegung gibt es noch erheblichen Diskussionsbedarf.

Eine Anregung dazu gibt der langjährig für Mainstream-Medien wie ARD und ZDF tätige Wissenschaftsjournalist Ekkehard Sieker. Er spricht am 6. Juli 2024 bei einer Veranstaltung zu Julian Assange in Wuppertal von einer „hybriden Kriegführung“ (http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29186). Längst stehe nicht mehr das alleinige militärische Vorgehen im Zentrum – wie es große Teile der deutschen Friedensbewegung gerne darstellen: „Es ist wichtig zu begreifen, dass oftmals zivil erscheinende Propaganda und ein humanitär auftretendes ziviles Engagement von Gruppen oder Organisationen in vielen Fällen ein Teil der modernen Kriegsführung geworden sind.“ Die ständige Wiederholung eines von Think-Tanks aufbereiteten Narrativs wie dem „Angriffskrieg“ der russischen Föderation ohne die vorangegangene, Jahre bis Jahrzehnte lange Provokation und den Bruch oder die Nichtbefolgung von Friedensbemühungen zeichnen ein verzerrtes (Feind-)Bild.

Online-Flyer Nr. 834  vom 14.08.2024

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